Warum du auf den pH-Wert achten solltest!
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Der pH-Wert ist einer der wichtigsten Schutzmechanismen unserer Haut.
Da er durch äußere und innere Einflüsse ständig leicht schwankt, ist es wichtig ihm durch Reinigung und Pflege etwas Aufmerksamkeit zu schenken.
Dazu müssen wir den pH-Wert verstehen.
pH steht für pondus hydrogenii und bedeutet direkt übertragen Gewicht des Wasserstoffs. Er ist ein Maß für die Konzentration des Wasserstoffionen(Protonen) in einer Lösung.
Was auch erklärt, warum es ausschließlich in wasserhaltigen Produkten einen pH-Wert gibt und nicht in Öl.
Viele Protonen führen zu einem sauren pH-Wert, wenige zu einem basischen.
Die Skala reicht von 0 (Säure)-14 (Lauge), wobei man Wasser einem pH-Wert von 7 zuordnet.
Durch ihren Säuremantel weist unsere Haut einen leicht sauren pH-Wert auf. Es handelt sich dabei um den Wasserteil des Hydrolipidfilms, der die äußere Schicht der Haut schützt. Der optimale pH-Wert der Gesichts- und Körperhaut liegt zwischen 4,7 und 5,75.
Er ist essentiell für die Hautgesundheit, steigt er in den alkalischen Bereich, ist das Gleichgewicht gestört. Wichtige Hautfette können nicht mehr aufgebaut werden und es kommt zu transepidermalen Wasserverlust. Die Haut trocknet aus.
Was den Effekt von Seife oder zu langem Duschen (Wasser pH-Wert 7) auf der Haut erklärt.
Auch Spülmittel sind Laugen, also schützt eure Hände mit Handschuhen. Oder lasst den Mann spülen!
Während der Schutzmechanismus bei erwachsenen Menschen nach Einwirkung von Seife sehr rasch die ursprünglichen Verhältnisse wiederherstellt, weisen Kleinkinder und ältere Menschen häufig eine verminderte Alkalineutralisationsfähigkeit auf. Es dauert ungleich länger bis der Säuremantel wieder intakt ist und so können Hautschäden auftreten.
Säuren sind aus unserer Hautpflege nicht mehr wegzudenken. Ihre Effizienz ist unbestritten. Aber auch ihre reizende Wirkung ist jedem ein Begriff, der sie schon mal ausprobiert hat. Wir schätzen ihre Fähigkeit den Zusammenhalt der Hornhautschüppchen zu lösen und sie leichter abzutragen. Das Ergebnis ist rosige, weiche Haut.
Wusstet ihr, dass es in den Achselhöhlen eine physiologische Lücke des Säureschutzmantels gibt. Dort ist der pH-Wert höher ( 6-7). Was diese Stelle anfälliger macht für Bakterien und Pilze und uns müffeln lässt.
Unseren Haaren wiederum tut ein pH-Wert um 4,5, also im sauren Bereich richtig gut. Das erklärt den Effekt der sauren Rinse.
Die meisten Konservierungsmittel, die wir in unserer selbstgemachten Kosmetik verwenden, brauchen ein saures Milieu. Weicht der pH-Wert davon ab, wird der Konservierer unter Umständen unwirksam.
Außerdem tendieren Emulsionen deren pH-Wert nicht passt, dazu sich zu trennen.
Ihr seht also wie wichtig der pH-Wert in unseren Hautpflegeprodukten ist.
Ermitteln könnt ihr den pH Wert mit Indikatorpapier oder -stäbchen. Es gibt auch elektronische pH-Meter auf dem Markt. Einfach ein wenig Produkt auf ein Stück Steifen auftragen, etwas warten, Farbe mit der Farbskala vergleichen.
Sollte der nun ermittelte pH-Wert vom gewünschten Wert abweichen, gibt es folgende Korrekturmöglichkeiten:
Der pH-Wert soll sinken: Füge Zitronensäure gelöst in destilliertem Wasser oder Milchsäure hinzu. Milchsäure hat den Vorteil gleichzeitig feuchtigkeitsspendend zu wirken.
Der pH-Wert soll steigen: Verwende L-Arginin oder Natron, das du ebenfalls in destiliertem Wasser auflösen kannst, um es besser zu dosieren. Beachte, dass Natron durch Lagerung seine basische Wirkung einbüßt, der pH-Wert sich also nachträglich ändern kann. L-Arginin ist die deutlich elegantere Lösung.