Weiße Cetylalkoholplättchen in einem schwarzen Schüsselchen

Cetylalkohol - Ist das halal?

Ja, das ist es. 


Der Begriff “Alkohol“ in der islamischen Verwendung umfasst nicht alle Stoffe, die chemisch unter dem Begriff “Alkohol“ zusammengefasst sind, sondern ausschließlich das natürlich gewonnene Ethanol.
Als nicht zulässig zu betrachten ist Alkohol, der aus Datteln, Weintrauben, Rosinen und Weizen gewonnen wird.

Cetylalkohol wird heutzutage aus Palmfett oder auch synthetisch hergestellt und gilt deshalb als halal für die äußerliche Anwendung. Das gleiche gilt für Cetearyl Alcohol. (Quelle: islamqa.org)

 

Cetylalkohol ist ein lipophiler Fettalkohol, den wir häufig in Kosmetik finden.

Er wird als Emollient, Koemulgator und Konsistenzgeber verwendet.

Ein weiterer Trugschluss ist, dass er austrocknet, weil es sich ja um Alkohol handelt.

Genau das Gegenteil ist der Fall, im Zusammenspiel mit wasserliebenden Emulgatoren kann sein Gelgerüst Wasser einlagern und Depots bilden, die er dann langsam wieder abgibt.

Glyzerin, dessen eigentlicher Name Propan-1,2,3-triol ist, ist ebenfalls ein Alkohol und gleichzeitig ein Feuchtigkeitsbinder. 

Cetylalkohol beschleunigt das Einziehen von Produkten und verbessert ihre Konsistenz.

Allerdings muss man auf die richtige Einsatzkonzentration achten, denn zu viel des Guten macht die Produkte stumpf. Nicht mehr als 3% der kleinen, weißen Plättchen in die Formulierung einbeziehen, fürs Gesicht reichen schon 1,5%

Fun fact: Cetylalkohol wurde 1817 entdeckt, als der französische  Chemiker Michel Eugène Chevreul Walrat mit Pottasche erhitzte. Es kondensierten Cetylalkoholplättchen. 

Daher auch der Name: cetus,-i m.  bedeutet Wal.

Heute wird dieses Herstellungsverfahren zum Schutz der Wale nicht mehr angewandt. Man gewinnt den Alkohol durch eine Hochdruckhydrierung aus pflanzlichen Fetten und Ölen.

 

Noch ein paar Details:

Schmelzpunkt: ca 49°C

Wasserunlöslich, gut löslich in Ölen und Ethanol

Gut biologisch abbaubar

 

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